Initiative Transparente Zivilgesellschaft
Wer für das Gemeinwohl tätig wird, sollte der Gemeinschaft sagen: Was die Organisation tut, woher die Mittel stammen, wie sie verwendet werden und wer die Entscheidungsträger sind.
Die RBO - Inmitten gGmbH beteiligt sich an der Initiative Transparente Zivilgesellschaft. Auf Initiative von Transparency Deutschland e. V. haben zahlreiche Akteure aus der Zivilgesellschaft und der Wissenschaft zehn grundlegende Punkte definiert, die jede zivilgesellschaftliche Organisation der Öffentlichkeit zugänglich machen sollte. Dazu zählen unter anderem die Satzung, die Namen der wesentlichen Entscheidungsträger sowie Angaben über Mittelherkunft, Mittelverwendung und Personalstruktur.
Zehn Punkte für die Öffentlichkeit:
1. Name, Sitz, Anschrift und Gründungsjahr
RBO - Inmitten gemeinnützige GmbH
Möllendorffstr. 68
10367 Berlin.
Zum 15.12.2016 wurde die Umfirmierung des Unternehmens zur RBO - Inmitten gemeinnützige GmbH beschlossen.
2. Gesellschaftervertrag und Leitbild
Der Gegenstand der Gesellschaft sind:
- die allgemeine Förderung und Betreuung von Menschen mit Behinderungen und von alten und hilfebedürftigen Menschen
- die Förderung, Führung und Verwaltung von Einrichtungen, die verschiedene Formen des Wohnens praktizieren, des Sozialdienstes, der Sozialvorsorge und der sozialen Versorgung insbesondere für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung und von alten und hilfebedürftigen Menschen
- die Gründung neuer Einrichtungen der Wohlfahrtspflege i. S. §66 Abs. 1 AO für die ambulante und stationäre soziale Versorgung, deren Betrieb und die Auswertung der in diesen Einrichtungen anfallenden Ergebnisse. (Sie kann wissenschaftliche Forschungsarbeit durchführen und sich an anderen Forschungsaufgaben beteiligen bzw. diese fördern.)
- die Förderung von Kindern und Jugendlichen i. S. des KJHG und die Übernahme von Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe
- die Förderung und der Betrieb von Aus-, Fort-, und Weiterbildung von hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitern.
Hier geht es zu unserem Leitbild: Leitbild.
Hier geht es zu unserem Gesellschaftervertrag: Gesellschaftervertrag.
3. Körperschaftssteuerbescheid
Hier geht es zu unserem aktuellen Körperschaftssteuerbescheid: Körperschaftsteuerbescheid.
4. Name und Funktion der Entscheidungsträger
Geschäftsführung:
Jessica Kukla
Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost:
Vorstand:
Vorsitzender: Florian Demke
Stellvertretende Vorsitzende: Susanne Bindzau
Karl Häring
Heinz-Helmut Meyer
Dr. Walter Pohl
rbo.berlin/wir-ueber-uns/vorstand/
Die Firmenpolitik richtet sich nach den Vorgaben des Gesellschafters, insbesondere nach dem Leitungskodex für das Geschäftsjahr 2023.
5. Bericht über die Tätigkeiten
Umstrukturierung sozialer Systeme, wachsender Leistungsdruck in der Gesellschaft, demografischer Wandel und Mittelknappheit der öffentlichen Hand – all diesen Herausforderungen stellt sich die RBO - Inmitten gGmbH.
Die stete Weiterentwicklung unseres Unternehmens zeigt sich in zahlreichen Projekten, die innerhalb unseres Unternehmens durchgeführt werden.
Die Belegung hat im Berichtszeitraum weiter abgenommen und im Fünf-Jahres-Vergleich einen Tiefstwert erreicht. Die Nachfrage von Wohn-, Beschäftigungs- und Unterstützungsangeboten für Kinder und Erwachsene mit und ohne Behinderungen nach Wohnplätzen in der RBO - Inmitten gGmbH war im Jahr 2023 schwierig. Der Bereich WG verfügte zum Stichtag (31.12.2023) über 83 Plätze, verteilt auf 18 WGs in vier Stadtbezirken mit unterschiedlichen Unterstützungsangeboten entsprechend dem jeweiligen Leistungstyp. In der Kita „Märchenland“ wurden in fünf altershomogenen Gruppen 73 Kinder betreut. Der Bereich Therapeutisch Betreutes Wohnen (TBW) verfügte (Stichtag 31.12.2023) über insgesamt 63 Plätze, 15 in therapeutischen WGs (TWG) und 48 Plätze im TBEW im Bezirk Lichtenberg mit unterschiedlichen Unterstützungsangeboten entsprechend dem jeweiligen Leistungstyp. Zum Stichtag 31.12.2023 wurden 135 Klient*innen im Betreuten Einzelwohnen (BEW) begleitet.
Insgesamt kann eingeschätzt werden, dass das Jahr 2023 sowohl im Sinne des Gesellschaftszwecks als auch wirtschaftlich mäßig verlaufen ist.
6. Bericht über die Tätigkeiten
Im Berichtszeitraum waren 215 Mitarbeiter:innen für die RBO - Inmitten gGmbH tätig. Insgesamt verließen 37 von ihnen die RBO - Inmitten gGmbH und 30 kamen neu hinzu. Der Bereich der WGs und der Kinder- und Jugendhilfebereich sind mit jeweils 60 und 45 Mitarbeiter:innen die größten Bereiche. Im BEW-Bereich arbeiteten zum Stichtag 31.12.2023 39 Personen. In der Kita „Märchenland“ waren 20 und im TBEW-Bereich 21 Mitarbeiter:innen beschäftigt. Die sonstigen Stellen verteilen sich auf projektbezogene Stellen und die Geschäftsleitung.
Seit dem 01.01.2005 findet bei der RBO - Inmitten gemeinnützige GmbH ein leistungsorientiertes Vergütungssystem Anwendung, um den Erhalt der Arbeitsplätze zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit von RBO zu erhalten. Das Vergütungssystem basiert auf dem Paritätischen Entgelttarifvertrag, den die Paritätische Tarifgemeinschaft e. V. am 20.10.2000 mit der Gewerkschaft öffentlicher Dienste und Dienstleistungen abgeschlossen hat.
7. Angaben zur Mittelherkunft
Das Anlagevermögen betrug im Berichtsjahr 6.456 T€ (Buchwert). Anlagenzugängen von insgesamt 150 T€, die hauptsächlich im Bereich der Betriebs- und Geschäftsausstattungen erfolgten, standen planmäßige lineare und Sofortabschreibungen in Höhe von 678 T€ gegenüber.
Die Gesellschaft verfügt über eine qualitativ hochwertige Ausstattung an materiellem und immateriellem Sachvermögen. Sowohl die Investitionen als auch die Abschreibungen erfolgten planmäßig.
Die Abschreibungen auf die Bauten und Einbauten in fremde Grundstücke sowie auf Außenanlagen (276 T€) sind vergleichbar denen der Vorjahre. Die diesbezüglichen Neuinvestitionen waren von untergeordneter Bedeutung. Die Sanierung der Immobilie Rheingoldstr. 44 wurde im Berichtsjahr begonnen und es wurden 600 T€ für Baukosten verausgabt. Für die Maßnahme sind insgesamt Baukosten in Höhe von 2,3 Mio € geplant.
Im Jahr 2023 konnten Umsatzerlöse in Höhe von 12.956 T€ erzielt werden, wobei 12.009 T€ Erlösen aus Betreuungsleistungen und Betreuungsprojekten zuzuordnen sind.
Die Betreuungserlöse sanken damit um 259 T€ gegenüber dem Vorjahr.
Der Personalaufwand zur Leistungserbringung erhöhte sich im Berichtsjahr um 350 T€ auf 9.844 T€ (entspricht 3,69 v.H. gegenüber dem Vorjahreszeitraum).
Die Umsätze aus Betreuungsleistungen aus den einzelnen Bereichen setzen sich wie folgt zusammen:
Bereich Umsatz (in T€) (2022) Umsatzanteil (in %)
Kinder- und Jugendhilfe 4.299 (4.143) 35,6
Wohngemeinschaften 3.251 (2.909) 26,9
Betreutes Einzelwohnen 1.771 (1.848) 14,7
Therapeutisch Betreutes Wohnen 1.587 (1.443) 13,1
Kita 1.100 (1.065) 9,1
Sonstige 73 (80) 0,6
Es gilt, die vorhandenen Bereiche wirtschaftlich zu führen. Das wichtigste Kriterium dabei ist, die mit dem Leistungsträger vereinbarten Platzzahlen zu erreichen. Nicht belegte Plätze bei den Wohngemeinschaften bedeuten neben der Reduzierung der Betreuungserlöse gleichzeitig eine Reduzierung der Mieterlöse.
Die wirtschaftliche Situation kann insgesamt als realtiv stabil bewertet werden. Hinsichtlich der Betreuungserlöse wurden Senkungen von mehr als 11,1 % verzeichnet, gleichzeitig sind die Personalkosten allerdings um 27,1 % gestiegen. Die Forderungen aus Betreuungsleistungen reduzierten sich im Berichtsjahr um 30 Prozent auf 719 T€. Ursächlich dafür ist im Wesentlichen der Übergang des Bereichs Herberge auf die Schwestergesellschaft RBO – Wohnstätten gemeinnützige GmbH. Die rückläufigen Erlöse und die erhöhten Personal- und Sachkosten führten im Berichtsjahr zu einem Jahresfehlbetrag von 100 T€ (2022: Jahresüberschuss 787 T€). Dem gegenüber stehen die Kostensatzverhandlungen mit der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales konnten für alle Aktenzeichen/Leistungstypen der Eingliederungshilfe im 2. und 3. Quartal, die erfolgreich abgeschlossen wurden. Aufgrund der anhängigen Schiedsstellenverfahren traten die Kostensatzerhöhungen rückwirkend zum 01.01.2023 in Kraft und ermöglichten eine Erhöhung der Entgelttabelle ab dem 01.01.2023 und eine durchschnittliche Personalkostensteigerung von 5,68 Prozent.
8. Angaben zur Mittelverwendung
Die RBO - Inmitten gGmbH unterzieht sich regelmäßigen externen Jahresabschlussprüfungen und wird als mittelgroßes Unternehmen gem.§ 267 (2) HGB lückenlos vom zuständigen Finanzamt hinsichtlich seiner gemeinnützigen Mittelverwendung überprüft.
- Die Personalkosten sind der größte Ausgabeposten der RBO - Inmitten gGmbH (2023: 9.844 T€).
- Für Mieten und Betriebskosten der genutzten Gebäude und Räume wendete die RBO - Inmitten gGmbH 2023 574 T€ auf.
- Als Träger von stationären und teilstationären Wohn- und Betreuungsangeboten kommt der kontinuierlichen Anpassung der genutzten Gebäude, Gebäudeausstattungen und –anlagen besondere Bedeutung zu. Für Umbauten, umfassende und regelmäßige Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen verwendete die RBO - Inmitten gGmbH in 2023 159 T€.
- Weitere bedeutende Ausgabeposten sind Beköstigungs- und Betreuungssachkosten (180 T€), Abschreibungen- und Leasingkosten (398 T€), Büro- und Verwaltungssachkosten (295 T€) u. a.
9. Gesellschaftliche Verbundenheit mit Dritten
Seit dem 01.10.2008 besteht die umsatzsteuerliche Organschaft zur Stiftung Rehabilitationszentrum Berlin-Ost, Berlin. Die RBO - Inmitten ist Mitglied im Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband, Landesverband Berlin e. V., in der Paritätischen Tarifgemeinschaft e.V. - Arbeitgeberverband - sowie in der „Initiative Transparente Zivilgesellschaft“ und sowohl politisch als auch konfessionell ungebunden.
10. Projektzuschüsse
Die RBO - Inmitten gGmbH erhält verschiedene Projektzuschüsse. Diese lagen im Jahr 2023 bei 443 T€.